[Lesung] Fußball spielen für den Frieden
#11
Reporter: Reis scheint zu zögern, nein, jetzt läuft er an und – WAHNSINN! Fallrückzieher, der Schuss geht buchstäblich nach hinten los, er donnert über den Platz und landet in, ja ist es denn zu fassen?, landet im Team Gold TOOOOORRRRR!

Damit steht es 2:1 für Team Pink und da ist auch schon der Pfiff zur Pause, die erste Halbzeit ist vorbei, Gott sei Dank kann ich da nur sagen. Die Stimmung der Fans ist äußerst angespannt, ich sehe bereits erste Fäuste fliegen – wollen wir hoffen das wir hier nicht den beginn des Weltunterganges erleben.


*In der Kabine von Team Gold*

Tacitus: Vernichten, zerstören, überrennen, platt machen, umkloppen! Reißt euch am Riemen! Wir MÜSSEN gewinnen – sonst sind wir das Gespött der ganzen Welt – ach was, des Universums! Das ist KRIEG! Weltkrieg, Krieg der Welten! Sieg oder Untergang, alles oder nichts! Wir liegen zurück! Unfassbar!
Goldmann: Öh, ist das jetzt nicht etwas überbewertet? Ich meine es ist doch nur ein Spiel, läuft glaube ich sogar unter der Überschrift Freundschaftsspiel – ich meine es heißt doch nicht umsonst Fußballspielen für den Frieden.
Fips: Wehrkraftzersetzung! Standgericht!
Georg: Also das mit dem Tor tut mir leid, aber ihr habt die Madonna ja auch nicht aufgehalten.
Tacitus: Madonna! Ein bewundernswert fieser Trick! So was brauchen wir auch – verabschiedet euch von Fairplay und diesem ganzen Wischi-Waschi Gefasel. Hier geht es um den SIEG! Alles ist erlaubt – zumindest solange keiner was davon mit bekommt. Deshalb müssen Sachen wie die Verwendung von taktischen Nuklearwaffen - leider, leider - unterbleiben, das merkt man. Also, was können wir tun? Konstruktive Vorschläge sind gefragt.
Fips: Äh!
Freund: *Hust*
Reis: …
Georg: *Schnäuzt sich die Nase*
Goldmann: Bauernopfer? Um die Dame zu bekommen?
Tacitus: GENIALE Idee! Wir nehmen die Stück für Stück auseinander… Alle mal herlauschen, ich werde den Plan mal erläutern…


*In der Kabine von Team Pink*


Maya: *heul* Meine Frisur ist total im Eimer.
Fresse: Fast hätte ich den Reis gehabt.
Madonna: Bin ich die beste oder was? Habt ihr gesehen wie ich die Abwehr ausgetrickst habe? Der alte „Trag meine Einkäufe“ Trick funzt eben immer.
Hirte: Gesegnet sei der König der den Elfmeter hielt.
Potty: Also ich denke wir gewinnen, nicht?
Carmen: Ja, wir liegen mit 2:1 vorne. Aber dieser abscheuliche Tacitus mit seiner Barbarenbande wird sicher versuchen uns mit ganz faulen Tricks zu schlagen. Ich kenne diesen ruchlosen Verbrecher. Wir müssen also auf der Hut sein. Und am besten noch ein paar Tore schießen. Tatsächlich wäre ein Ergebnis von 10:1 nicht schlecht – denn worum geht es bei dem Spiel?
Maya: Den Weltfrieden.
Fresse: Mann zum heiraten abgreifen.
Madonna: Gewinnen.
Hirte: Gottes Willen umsetzen.
Potty: Also die Frage kommt jetzt überraschend, da muss ich drüber nachdenken.
Carmen: Es reicht nicht zu gewinnen – es muss deutlich werden das die anderen verloren haben – wir müssen sie demütigen.
Geistige Nahrung ist der Adel der Seele
Herzensgüte ist der Adel des Lebens
Die Unabhängigkeit des Gedankens ist der höchste Adel
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#12
*Die zweite Halbzeit hat begonnen*

Reporter: Ja Wahnsinn liebe Fußballfreunde – hier sind wir wieder, in der zweiten Halbzeit des Friedensspieles. Dass die Mannschaften sich gegenseitig nichts schenken wollen, obwohl es um den Frieden geht, sieht man an einigen Begleitumständen. So ließ Team Gold einen Trupp Voodoo Zauberer einfliegen, die in der Ostkurve damit begonnen haben täuschend echt aussehende Figuren von Team Pink Spieler-innen mit Nadeln zu bearbeiten.
Team Pink setzt da mehr auf psychologische Maßnahmen und hat seine Fans mit Plakaten „Tötet Gold“ und besonders lauten Kampfschrei-Signalhörnern ausgestattet. Ich denke ich kann behaupten dass dieses Stadion sich im Ausnahmezustand befindet. Die Stimmung ist explosiv und der kleinste Funken kann hier alles zur Explosion bringen.

Und da ist er auch schon, nicht der Funke sondern der Anpfiff.

Carmen hat den Ball und gibt ab an Madonna, die sofort zum Hirten flankt, der nach einer kurzen Andacht den Ball weit nach innen schießt, direkt vor die Füße von Fresse, die einen beachtlichen Lauf anstimmt. Mein Gott – Fips und Goldmann stellen sich dieser Frau todesmutig in den Weg und werden nach beiden Seiten davon geschleudert. Der Torwart der Goldenen fürchtet offenbar um sein Leben und beginnt sich mit bloßen Händen einzugraben.
Da kommt von links Reis an und schwenkt einen Zettel – Fresse bleibt stehen als wenn sie vor eine Wand, nicht aus Stein, die würde sie wohl durchbrechen, eher eine aus Stahlbeton, extra dick, gelaufen wäre.

Was ist da los??? Sie stürzt auf Reis zu und lässt den Ball liegen – was stand da auf dem Zettel den Reis schwenkte??? Ah – „Suche heiratsfähige Frau“? Was? Wie? Was soll das jetzt?


Tacitus: Na also! Fresse ist „eliminiert“ und den unzuverlässigen Reis der sich sowieso nie gegen seinen König durchgesetzt hat sind wir auch los. Außerdem haben wir den Ball – jetzt ANGRIFF!
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#13
Reporter: Fresse trägt Reis gerade vom Spielfeld und schon hat jede Partei einen Spieler weniger. Der Schiri schaut ziemlich ratlos – ich muss sagen der Mann ist der Partie nicht wirklich gewachsen. Andererseits, wer wäre das schon? Egal, das Spiel läuft weiter. Tacitus ist am Ball und flankt zu Freund, Angriff jetzt von Maya – was passiert da nun schon wieder???

Freund: Oh, Maya – Du siehst ja schrecklich aus. Was hast Du bloß mit Deinem Haar gemacht?

Reporter: Ist es zu fassen?! Maya holt einen Spiegel raus und begutachtet offenbar ihr Haar während Freund in aller Seelenruhe weiter in Richtung Tor vorstößt. Aber da rauscht von links Carmen und von Rechts der Hirte ran. Das wird das Ende von Freund – oder doch nicht? Tacitus kreuzt den Weg von Carmen, er scheint sie anzuhauchen…

Carmen: IEHHHH! Knoblauch – würg. Uohaaa!

Reporter: Carmen kippt bewusstlos um – vermutlich die Aufregung! Der Schiri pfeift jedenfalls nicht. Bleibt aber noch der Hirte – aber da kommt von links Fips angelaufen und reißt den Hirten zu Boden! Foul hoch drei aber der Schiri hat nichts gesehen – warum? Weil er offenbar von Goldmann ein Bein gestellt bekam und mit dem Kopf vorüber in den Rasen donnerte. Jetzt heißt es Madonna gegen Freund – Freund zögert offenbar, der Ball liegt ihm auf dem Fuß. Er wirft Madonna einen Zettel zu???

Madonna: Was ist das? Oh, Sommerschlussverkauf bei C&B – was sollen diese Schuhe nur kosten? Da muss ich hin!
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#14
Reporter: Madonna verlässt gerade das Spielfeld – warum auch immer.

Der Schiri pfeift jetzt endlich. Und wieder, und wieder – was ist denn nun los? Ah, der Schiri hat beim Aufprall die Pfeife verschluckt und pfeift jetzt bei jedem Atemzug.

Das stört aber nun wirklich niemanden mehr – jetzt heißt es: Freund gegen Potty. Nur noch dieser Torwart steht zwischen Freund und dem Tor.
Potty scheint hochkonzentriert, er streckt alle viere von sich und versucht so das ganze Tor gleichzeitig abzudecken.
Freund täuscht einen Angriff nach links an, Potty wirft sich nach rechts, aber der Schuss kam gar nicht, jetzt rennt Freund um Potty rum, Potty dreht sich mit und bekommt offensichtlich den Drehwurm, orientierungslos taumelt er über das Feld.
Freund kickt den Ball unter dem Gekreische der Fans über die Line! TOOOOOOOOOOOOOORRRRRRR!
Ein Tor wie man es nicht alle Tage sieht – eigentlich nie, aber was soll’s. Es steht 2:2 und das alles halten meine Nerven nicht aus.

Die Voodoo Zauberer sind dazu übergegangen die Team Pink Puppen zu verbrennen die Fans von Pink setzen die Trompeten des Jüngsten Gerichts ein. Jeder weiß dass es so nicht weitergehen kann. Unheimliche Stimmung hier.

Doch das arg gerupfte Team Pink läuft noch einmal zu Höchstleistung auf.
Der herumirrende Potty ist mittlerweile im Tor von Gold angekommen und scheint das für sein eigenes zu halten, deshalb macht der Hirte den Abschuss, oh, er betet vorher und das scheint ihn zu beflügeln, denn der Ball geht HOCH hinaus, sehr HOCH – erlandet direkt im Tor von Gold – unhaltbar obwohl da ja mittlerweile zwei Torwarte stehen. TOOOOOOOOOOOORRR für Pink – 3:2 – aber was ist das?
Der Ball wird durch das Netz zurückgeschleudert – das kommt mir komisch vor, ist aber so.
Der Ball fliegt HOCH zurück und, ich kriege hier die Krise!, landet im Kasten von Pink!
TOOOOOOOOORRR – 3:3 – ein Doppelkeks, meine Tor, hat man so was schon mal gesehen? Also ich nicht.

Team Gold stürmt jetzt mit allem außer dem Torwart vor. Die Torwarte machen scheinbar eine Art Teezeremonie – egal.
Der Hirte donnert Bibelferse von sich und hält alleine mit dem Schalldruck Gold fern.
Maya sprüht irgendwelche Duftstoffe über das Feld die gleich zwei Goldene zurücktreibt.
Carmen beißt und kratzt jeden der ihr zu Nahe kommt.
Der Schiri liegt kommatös am Boden und gibt nur noch schwache Pfeiflaute von sich – aber ich fasse es nicht – es ist VORBEI!

Die Zeit ist um: Endstand 3:3 Unentschieden – ist für einen solchen Fall eine Verlängerung vorgesehen?, ich hoffe mal im Sinne des Weltfriedens nicht.
Nein, nein, da es nur ein Freundschaftsspiel ist gibt es keine Verlängerung.

Ich setze mich jetzt auch lieber ab, die Westkurve haut sich gerade mit der Nordkurve, Bürgerkrieg in der Südkurve und die Ostkurve versucht aufs Spielfeld zu gelangen. Auf dem Platz kämpft auch jeder gegen jeden und alle gegen den Schiedsrichter – ich gebe deshalb ab ans Studio und werde zukünftig lieber aus Kriegsgebieten berichten, da mir der Frieden zu gefährlich ist.
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#15
Big Grin

Liebe Gäste,

ich sehe belustigte Gesichter und habe Ihnen wohl nicht zu viel versprochen. Wink

Vielen Dank, dass Sie mir so aufmerksam zugehört und teilgenommen haben an einer Zeit, in der noch Zeit für Spaß und Freude neben all den politischen Grabenkämpfen war. Ich denke gerne daran zurück! Smile)

Einen schönen Tag noch und weiterhin viel Freude am MicroKultura-Fest 2015!
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#16
war selbstverständlich zugegen. Schließlich hat er in der DU zuletzt auch die Fussball-Frauenliga geleitet.
Chefdirigent des Montary City Philharmonic Orchestra
Generalmusikdirektor Bizari Opera House
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#17
Das ist natürlich ein ganz großes Glanzlicht micronationaler Kultur. Ich verneige mich, Bravo!
Offizielles Mitglied
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#18
Voll lustig. :thumbsup:
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#19
*War etwas später zum Fest gekommen, hat aber diese Geschichte mitbekommen, sich dabei herzlich amüsiert und mehrfach vor Lachen auf die Schenkel geklopft*

Bravo Carmen. Das war ein richtiger Knaller. Ich sehe die Protagonisten ja noch leibhaftig vor mir. Man, war das eine interssante Zeit.
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#20
Stimmt. Irgendwie wusste Herr Tacitus die Charaktäre treffend zu beschreiben. 8)
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